Beten für Terroristen?

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Margot Käßmann, Botschafterin der Evangelischen Kirche Deutschlands im bevorstehenden Luther-Jahr,  ist eine überzeugungsstarke Frau. Sie will das Evangelium wörtlich nehmen und Terroristen, wie sie sich ausdrückt, mit Liebe und Gebeten begegnen – besser gesagt: begegnen lassen. Denn sie selbst wird ja nach menschlichem Ermessen nicht so bald in die Verlegenheit kommen, die Wirksamkeit ihrer Empfehlung am eigenen Leib zu überprüfen und ihren Worten Taten folgen zu lassen. Die Probe aufs Exempel werden andere leisten müssen, irgendwo in Syrien oder dem Irak; und das beruhigt.

Ihr Nach-Nachfolger im Amt der EKD-Präsidenten, Heinrich Bedford-Strohm, ist noch ein bisschen strenger. Mit Terroristen wird er es ähnlich halten wie Frau Käßmann, also Liebe predigen und Gebete sprechen; mit AfD-Anhängern, -wählern oder gar -funktionären dringt er jedoch auf eine härtere Gangart. Gewiß, man müsse „genau hinsehen“ und auf die Einzelheiten achten; am Urteil kann das aber nicht viel ändern, denn wer Flüchtlinge ausgrenze, sei kein Christ und verdiene keine Nachsicht, meint der Präsident. Terroristen verdienen sie, die christliche Liebe, AfD-Leute leider nicht.

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